25.10.2012 Veranstaltung: Einführung in die Krisentheorie

Krise überall? Einführendes zur Krise und Krisentheorie

 

In den Medien und Mainstream-Debatten ist die Wirtschaftskrise immer noch – nun v.a. als „Euro-Krise“ – in aller Munde. Ihre „Zukunft“ bzw. die Frage der Tragweite von Krisenmechanismen bleibt dabei jedoch fast immer außen vor. Dabei ist es längst offensichtlich, dass sich mehr als nur ein spezifisches Finanzregime in der Krise befindet. Wir haben es mit grundlegenden gesellschaftlichen Transformationen zu tun, die weder rein intentional gesetzt sind, noch einfach durch „politisches Handeln“ beseitigt werden können. Materialistische Krisentheorie bietet als einziger gesellschaftskritischer Ansatz aussagekräftige Erklärungsmuster an, welche die gesamte Breite der Krise zu erfassen suchen und sich nicht auf bloße pluralisierte krisenhafte „Erscheinungen“ reduzieren. Es gilt deshalb diese Erklärungsmuster weiterzuentwickeln und v.a. auch zu verbreiten, um der herrschenden Borniertheit gängiger Kriseneinschätzungen bzw. des ideologisierten „Alltagsverstands“ eine kritische Alternative entgegenzusetzen. Das Ziel der ersten einführenden Einheit – wie auch der gesamten Veranstaltungsreihe zur Krise – ist es, diesem Unterfangen zuzuarbeiten.

Im Vortrag und der nachfolgenden Diskussion werden einführende Überlegungen zur Einschätzung der gegenwärtigen gesellschaftlichen Krise präsentiert und ein kurzer Blick auf probate krisentheoretische Erklärungsmuster geworfen. Dabei sollen auch „linke“ AkteurInnen adressiert werden, um gemeinsam zu erörtern, welche (ideologischen) Sperrungen dazu führen, dass die Krise meistens – so sie überhaupt thematisiert wird – rein externalisiert betrachtet wird, anstatt als umfassende Lebensrealität auch der eigenen emanzipatorischen Praxen reflektiert zu werden.

19Uhr30 @ Schenke, Vortrag von Elmar Flatschart