Category Archives: Texte

Beyer / Liebe (2010) “Antiamerikanismus und Antisemitismus”

“Der vorliegende Artikel befasst sich auf begrifflicher, theoretischer und empirischer Ebene mit Zusammenhängen zwischen antiamerikanischen und antisemitischen Ressentiments. Den begriffstheoretischen Ausgangspunkt bilden aus historischen Arbeiten destillierte gemeinsame Strukturprinzipien: Personifizierung von Modernisierungsfolgen, Manichäismus, Konstruktion eines identitären Kollektivs. Diese Strukturprinzipien gestatten es, etablierte Theorien des Antisemitismus auch auf den Antiamerikanismus anzuwenden. Auf der Basis einer kognitionspsychologischen Fundierung der Projektionsthese der Kritischen Theorie wird zum einen argumentiert, dass Antiamerikanismus (zusammen mit anderen Ressentiments) die psychische Funktion antisemitischer Einstellungen übernehmen kann, insbesondere bei der Kanalisierung von Unzufriedenheit mit gesellschaftlichen Verhältnissen (Projektionsverschiebung). Zum anderen spricht das Theorem der Kommunikationslatenz dafür, dass Antiamerikanismus als kommunikatives Vehikel antisemitischer Einstellungen auftreten kann (Umwegkommunikation). Beide theoretischen Zusammenhänge werden von einer exemplarischen empirischen Studie mit Querschnittsdaten gestützt, für die 241 Schülerinnen und Schüler aus Chemnitz, Dresden und Leipzig befragt wurden.” (Quelle: )

Beyer, Heiko / Liebe, Ulf (2010) ““, in: Zeitschrift für Soziologie (Jg.39,H.3/2010), Stuttgart, S. 215-232

Scholz, Roswitha (2005) “Die Theorie der geschlechtlichen Abspaltung und die Kritische Theorie Adornos”

“In den 90er Jahren dominierten im akademischen Feminismus poststrukturalistische Theorien. Marxistische Ansätze waren im Gegensatz zu den 70er und 80er Jahren marginalisiert. Statt nach einem neuen Totalitätsverständnis zu suchen, das neuere Entwicklungen wie den Niedergang des realexistierenden Sozialismus zu erklären imstande wäre, wandte man sich kulturalistischen Konzeptionen zu. Mittlerweile hat sich die Situation jedoch wieder geändert. Mit einer weiteren Zuspitzung der ökonomischen Lage und einer immer stärker hervortretenden “sozialen Frage” stieg auch das Interesse an einer Kritik der “politischen Ökonomie” wieder an. Damit allerdings geraten Sexismus, aber auch Rassismus, wieder einmal in Gefahr, zu “Nebenwidersprüchen” zu verkommen.

Im folgenden möchte ich einige zentrale Momente der Wert-Abspaltungstheorie vorstellen, die ich im zeitgeistigen Kontext der kulturalistischen 90er Jahre als Gegenkonzept entwickelt habe. Diese Theorie knüpft einerseits an die jüngere wertkritische Weiterentwicklung der Marxschen Theorie an und andererseits an die Kritische Theorie Adornos. Adorno hat meines Erachtens vielerlei Ansatzpunkte für eine Kritik des Androzentrismus geliefert, die modifiziert und auf der Höhe der Zeit aufgegriffen werden müssen. Im folgenden soll es deshalb vor allem um den Zusammenhang von Wert-Abspaltungstheorie und Adornos Kritischer Theorie gehen. Freilich kann ich dabei bloß einige ausgewählte Aspekte aufzeigen. Gerade die Kritische Theorie Adornos läßt sich nicht auf 10 Seiten erledigen; er selbst hat auch einmal in Anlehnung an Hegel festgestellt, daß sich eine dialektische Theorie nicht “auf einen Spruch” bringen läßt.

In meinen Ausführungen soll dabei die grundlegende Bedeutung des Geschlechterverhältnisses im warenproduzierenden Patriarchat deutlich werden. Das Geschlechterverhältnis kann auf keinen Fall zum Nebenwiderspruch degradiert werden, wie es in traditionellen Theorien (auch des Marxismus) weitgehend üblich war. Vielmehr handelt es sich bei der von mir behaupteten Wert-Abspaltung um ein zentrales Formprinzip kapitalistisch-patriarchaler Vergesellschaftung. Was darunter zu verstehen ist, möchte ich erst einmal kurz skizzieren, um sodann auf den Zusammenhang mit der Kritischen Theorie Adornos etwas genauer einzugehen. Vorausschickend möchte ich noch sagen, daß ich auf Unterschiede zu anderen feministischen Theorien in Deutschland, die ebenfalls an Adorno anschließen, nur am Rande eingehen kann.” (Quelle: s.u.)

Scholz, Roswitha (2005) ““, in: Exit-Online

Stützle, Ingo (2003) “Staatstheorien oder “BeckenrandschwimmerInnen der Welt vereinigt euch!”

“Bürgerliche Geschichtsschreibung hat es an sich, Begriffe, die aus der modernen Verfasstheit der Gesellschaftsformation entspringen, in die Vergangenheit zu projizieren und somit gesellschaftliche Verhältnisse zu naturalisieren. In linken Auseinandersetzungen wurde dies bisher fast ausschließlich in Bezug auf Nation und Volk ausführlicher diskutiert. Für viele weitere Begriffe des politischen Alltags wurde diese Auseinandersetzung bisher kaum geführt. So für den Begriff der „Arbeit“ und des „Staates“.” (Quelle: s.u.)

Stützle, Ingo (2003) ““, in: Grundrisse (Nr.6/2003), Wien, S.27 – 38

Grigat, Stephan (1997) “Zur Kritik des Fetischismus”

Hierbei – gedacht zur kritischen Lektüre – handelt es sich um einen frühen Aufsatz von Stephan Grigat über den Fetischismus im Kapitalismus bzw. um seine (damalige) Interpretation desselben. Grigats weiterentwickelte Konzeption lässt sich in seinem Buch “” (2007) nachlesen.

Grigat, Stephan (1997) ““, in: Streifzüge (Nr.4/1997), Wien

Postone, Moishe (1979) “Nationalsozialismus und Antisemitismus”

“Meine Absicht ist nicht die Beantwortung der Frage, warum dem Nazismus und dem modernen Antisemitismus ein historischer Durchbruch in Deutschland gelungen ist. Ein solcher Versuch müßte einer Betrachtung der Besonderheit deutscher Entwicklung Rechnung tragen: darüber ist zur Genüge gearbeitet worden. Dieser Essay will vielmehr untersuchen, was damals durchbrach: eine Betrachtung derjenigen Aspekte des modernen Antisemitismus, die als unabdingbarer Bestandteil des deutschen Nationalsozialismus betrachtet werden müssen. Dies auch als ein Ansatz, die Vernichtung des europäischen Judentums zu erklären, als die notwendige Voraussetzung einer adäquaten Beantwortung der Frage, warum es gerade in Deutschland geschah.” (Quelle: s.u.)

Postone, Moishe (1979) ““, in: Merkur (Nr.1/1982), Stuttgart, S. 13 – 25

Bernhard, Armin (2006) “Antonio Gramscis Verständnis von Bildung und Erziehung”

“Die politisch-pädagogischen Überlegungen Antonio Gramscis stehen im Zentrum der vorliegenden Analyse. Dabei liegt das Hauptaugenmerk auf jenen Begriffen, die terminologisch den Gegenstand von Pädagogik bestimmen und die in Gramscis Geschichtsphilosophie und Gesellschaftstheorie durchaus eine Schlüsselstellung einnehmen, nämlich Erziehung und Bildung. [...] Gramsci benutzt den klassischen Bildungsbegriff für seine erziehungs- und bildungstheoretischen Reflexionen, setzt ihn allerdings in ein geschichtsmaterialistisches Koordinatensystem. Zunächst soll kurz der systematische Stellenwert von Erziehung und Bildung bei Gramsci bestimmt werden. [...] Im Hauptteil geht es dann um die Entfaltung des Gramscischen Verständnisses von Bildung. Zuletzt sollen einige Thesen zur Demokratisierung der Bildung formuliert werden, die sich aus Gramscis politisch-pädagogischen Einsichten ableiten lassen.” (Quelle: s.u.)

Bernhard, Armin (2006) ““, in: Utopie Kreativ (Nr.183/2006), Berlin

Links: Critical Realism

Useful links on Critical Realism. If you don’t know what Critical Realism is all about maybe you want to start here:

 

The Web Site for Critical Realism
Many papers, interviews and old issues of the Journal of Critical Realism are online here. Plus a Critical Realism Glossary (unfortunately the server sometimes isn’t working, if so try again after a couple of minutes)

Critical Realism Wiki
Up-to-date wiki with many links and resources.

The Critical Realism in Action Group
The Critical Realism in Action Group (CRAG) tries to re-assess the value of Critical Realism to social science inquiry, with particular reference to how it can inform concrete empirical study.

International Association for Critical Realism
Blog of the International Association for Critical Realism (IACR) with the latest news about Critical Realism.

The Critical Realism Network
A blog aggregator collecting the posts of various critical realists.

The Journal of Critical Realism
The main journal on Critical Realism.

Kommentierte Literaturliste zur Kritik der politischen Ökonomie

Ausführliche Literaturliste von Michael Heinrich zur Marxschen Kritik der politischen Ökonomie.

Sie beginnt mit Marx’ Schriften selbst und stellt daran anschließend die verschiedenen Lesarten des 20. Jahrhunderts vor.

Umfasst bis 1998 erschienene Literatur, veröffentlicht 1999 im mittlerweile vergriffenen Buch “Kapital.doc”.

 

Ab 1998
Eine aktuelle Auswahl der Neuerscheinungenzur Kritik der politischen Ökonomie ab 1998 bietet Michael Heinrich unter

Adorno, Theodor W. (1954) “Beitrag zur Ideologienlehre”

„In dem Vakuum dazwischen verliert sich das dialektische Problem der Ideologie: daß diese zwar falsches Bewußtsein, aber doch nicht nur falsch sind. Der Schleier, der notwendig zwischen Gesellschaft und deren Einsicht in ihr eigenes Wesen liegt, drückt zugleich kraft solcher Notwendigkeit auch dies Wesen selbst aus. Unwahr werden eigentliche Ideologien erst durch ihr Verhältnis zu der bestehenden Wirklichkeit“ (Adorno 1954, 472f.).

 

Adorno, Theodor W. (1954) “.

Adorno, Theodor W. (2003) “Marginalien zu Theorie und Praxis”

“Heute wird abermals die Antithese von Theorie und Praxis zur Denunziation der Theorie missbraucht. Als man einem Studenten das Zimmer zerschlug, weil er lieber arbeitete als an Aktionen sich zu beteiligen, schmierte man ihm an die Wand: wer sich mit Theorie beschäftige, ohne praktisch zu handeln, sei ein Verräter am Sozialismus” (Adorno 2003, 764).

 

Adorno, Theodor W. (2003) ““, in: Adorno, Theodor W. (2003) „Kulturkritik und Gesellschaft II. Eingriffe, Stichworte, Anhang“, Frankfurt a. M., S. 758-782